Über die Kanaren kann man ganze Bücher schreiben. Wir fassen kurz zusammen, was wir als Segler über die Inseln des ewigen Frühlings vom Oktober 2022 bis Oktober 2023 herausgefunden haben – und wie wir als Strategieberater dieses Umfeld für Unternehmer genutzt haben.
Grundlegendes
Mehrere Faktoren machen die Kanaren zu einem wilden Segelrevier und zu einem variantenreichen Hintergrund für strategische Fragen in den von uns beratenen Unternehmen:
Das natürliche Umfeld
Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und die Küsten fallen sehr steil in Meer ab.
Fragestellungen im Business
Was machen Sie, wenn der Raum auf 1% der Möglichkeiten begrenzt ist und sie mehr brauchen oder Neues entdecken wollen?
Es gibt wenige geschützte Ankerbuchten, oft sind Felsen und Steine unter Wasser
Auch wenn man sicher geankert zu haben glaubt, müssen Umgebung und Wetter regelmäßig geprüft werden – Haben Sie dafür Routinen im Unternehmen?
Der Wind kommt meistens aus Nord-Nord-Ost.
Wie wird die Flexibilität ihres Unternehmens eingeschränkt, wenn Ihr wirtschaftlicher Erfolg nur aus einer Richtung kommt?
Durch die vulkanischen Inselformen entsteht oft eine unberechenbare Wind-Düse und drehende Winde sowie lokale Thermik.
Globale Vorhersagen berücksichtigen die lokalen Gegebenheiten nicht ausreichend. Was machen Sie, um nicht in bedrohliche Lage zu geraten?
Der Atlantik ist zwischen den Inseln 1000m – 2000m tief, es gibt starke Strömungen.
Was gehen Sie als „Flachwasser-Unternehmer“ mit atlantischen Tiefen und globalen Strömungen um?
Es gibt wenig Platz für Gastlieger in den Häfen, vor allem für Katamarane.
Was bedeutet es für Ihr Unternehmen, wenn Ihr Markt begrenzt scheint und wie begegnet man diesem Faktor kreativ?
Im Sommer ist viel Wind, im Winter oft Sturm, Calima (Staubige Wüstenwinde) gibt es in allen Jahreszeiten, der Herbst ist die lieblichste Zeit.
In stressigen und wechselhaften Marktbedingungen können Chancen auftauchen. Wo sehen Sie Ihre?
Ankern und Ankerplätze
Vorgelagerte Inselsockel zum Ankern mit sandigen Grund findet man eher auf den älteren, östlichen Inseln wie Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria. Die Qualität der Ankerplätze nimmt nach Westen stark ab, auf El Hierro kann man nicht mehr ankern.
Unsere Kriterien fürs Ankern sind nicht nur gute Ankergründe sondern auch die Möglichkeit mit dem Dinghi an Land zu kommen. Viele Strände sind für Motorfahrzeuge gesperrt oder die Strände haben eine zu starke Brandung zum Anlanden. Manchmal kann man in einen benachbarten Hafen fahren, um einzukaufen und Müll zu entsorgen.
Häfen und Marinas
Hier nun die Ankerplätze und Marinas die wir empfehlen können:
LANZAROTE
La Graziosa, Ankerplatz Playa Francese: Klassischer Platz zum Ankommen auf den Kanaren, guter Ankergrund mit ein paar runden Felsen. Wir hatten den Anker beim Lichten verhakt, aber ihn durch etwas hin und her fahren wieder leicht frei bekommen.
Im Hafen von La Graziosa (https://puertoscanarios.es/en/project/caleta-del-sebo-port/ )gibt es eine Tankstelle ab 9h, allerdings ist die Betonmole grauenvoll, also vorher gut abfendern! Die Marineros sind maximal unfreundlich und helfen nicht beim Anlegen, ist auch besser so…
Ankerplatz Playa Papagayo: Riesiger Ankerplatz vor mehreren Stränden (Playa Mujeres, Playa del Pozo, Playa de Cena). Guter sandiger Ankergrund mit Platz für alle, Dauerlieger oder Tageslieger. Keine Belästigung durch Jetskis oder Motorboote. Auf 8 m mit 45 m Kette geankert. (Playa der Pzo auf Sand). Playa Mujeres ist etwas geschützter vor WInd und Schwell, dafür gibt es dort nur große Sand-Patches zwischen Steinen und Felsen. Nach zwei Tagen abschnorcheln der Kette, umankern und krachende Kettenwickelei um die Felsen bei drehenden Winden hatten wir die Nase voll 😉
Ankerplatz Östlich Punta Aguila: Östlich der Marina Rubicon und westlich des Museo Atlantico (Ankern Verboten wegen Unterwasserkunst) vor der Playa Las Coloradas gibt es noch ein bis zwei kleine Buchten mit sandigem Grund für wenige Schiffchen. Auf 10 m hält der Anker im Sand ohne Felsen, toll und sehr gut windgeschützt vor der Nordwest bis Nordost Düse. Bis 20 kn lagen wir ohne Schwell.
Marina Rubicon mit Werft: Riesiger schöner und gepflegter Hafen mit viel Platz für alle Arten von Booten und Schiffen, freundlicher Empfang, hohes Preis-Leistungsverhältnis, perfekte Marineros helfen beim Anlegen (Die Besten auf en Kanaren). Lavanderia mit der Hafenkarte zugänglich für 5 € pro Maschine (Hinter der Apotheke versteckt). Viele leckere Restaurants, Shops und ein Sonntags-Kunsthandwerker-Markt. Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel an der Marina oder in Playa Blanca, wo es große Supermärkte gibt. Die kleine Werft ist nett, aber teuer (85€/Tag!) und sie können Katamarane bis 7,2m Breite kranen – daneben gibt es einen Marine Ausrüster (Acastillaje). https://www.marinarubicon.com/en
Für empfehlen wir die schöne und gut ausgestattete Tauchschule Rubicon Diving, (https://www.rubicondiving.com/en ) – das Tauchgebiet an der Südküste Lanzarotes ist vielfältig, schön und für Anfänger geeignet (Bis 20m)
FUERTEVERTURA
Ankerplatz Isla de Lobos: Klein und Traumhaft bei schönem Wetter, kann etwas eng und rauh werden wenn der Wind dreht. Für den Besuch der Insel bucht man einen kostenlosen Halbtagespass (10-14h oder 14-18h), da im Naturschutzgebiet nur 200 Personen gelichtzeitig zugelassen sind. https://lobospass.com/authorizations
Ankerplatz Playa Gran Tarajal: Etwas unruhiger, dennoch geschützter Ankerplatz in der Nähe des Hafens Gran Tarajal. Guter Ankergrund auf Sand auf 8 m, nicht zu nah Richtung Strand ankern wegen Brandung.
Puerto Gran Tarajal: Einfacher Hafen (Puerto Canarias), dafür sehr nett und günstig. (280€ für 10 Tage im April 2023) Geschützter Hafen mit riesigen Mauern. Kleine Werft und separater Fischereihafen mit leckerem Cofradia-Restaurant. In der Stadt Gran Tarajal gibt es große Supermärkte, nette Restaurants und Cafés am schönen Badestrand und günstige Self-Service Lavanderias https://puertoscanarios.es/project/gran-tarajal-de/
Ankerplatz Morro Jable: In der Höhe der Marienkapelle auf dem Felsrücken in 8-10 m Tiefe auf Sand mit 40m Kette liegt man sicher und gut geschützt, der Anker hält und man ist noch nicht in der Brandungszone, die schon bei 5 m Tiefe beginnt. Wir sind zweimal mit dem Dingi zum Strand und zum Einkaufen, dabei hat die Brandung das Beiboot komplett aufgefüllt mit Sand und Meerwasser. Danach sind wir immer in den Hafen gefahren und haben mit den Brompton-Klapprädern unsere Landausflüge gemacht. Weitere Ankerplätze, die besser von den seltenen westlichen Winden schützen, gibt es westlich des Hafens in den Buchten.
Es gibt auch eine Super Tauchschule (https://fuerteventurabuceo.com/de/), mit denen wir oft mit dem Tauchboot am Veril Grande tauchen waren. (Engelhaie, Zackenbarsche und Rochen)
Gran Canaria
Ankerplatz Pasito Blanco: Östlich des Hafens gelegen auf groben Sand und ein paar Steinen in ca 8m Tiefe mit 40m Kette liegen wir gut geschützt und weit genug weg vom Hafenbetrieb des Puerto Deportivo. Man kann mit dem Dinghi in den Hafen fahren und in einem kleinen, gut sortierten und teuren Spar einkaufen. Die kleine Obst-und Gemüseabteilung war ziemlich leer nach unserem Besuch 😉 Vom Golfplatz weht abends mal Disco-Flair herüber, aber alles im erträglichen Rahmen, andere Leute brauchen ja auch ihren Spaß!
Ankerplatz Anfi del Mar:
Ein super Liegeplatz neben dem winzigen Sporthafen im Schutz der Mole, wenn man auf Bade-Trubel steht. Tretboote, Jetski, Paraglider, Motorboote und alles was langsam oder schnell schwimmt kreuzt den ganzen Tag durchs Ankerfeld. Um 19 h ist es plötzlich wieder ruhig, da gehen wohl alle zum Essen. Dann kann man in den kleinen Puerto schleichen mit dem Dinghi und in einem kleinen Hotelsupermarkt ein kaufen (Spar/Coviran) oder essen gehen mit dem eigenen Boot im Blick. Besser ist es jedoch vor allem Tagsüber das Boot zu bewachen, denn es gibt viel unerfahrene oder betrunkene Charterbootfahrer. Hier hat uns auch zum erstenmal ein Charterboot den Anker rausgerissen und alle trieben willenlos durch Ankerfeld, bis sie den Anker wieder ausgehakt hatten.
Ankerplatz Playa Taurito südöstlich von Puerto Mogan: Ein netter Touristen-Katamaran empfahl uns an eine Mooring-Boje zu gehen, das ging zwei Tage gut bis dann ein weiteres Touristenboot ganz freundlich ihre Mooring beanspruchte. Also schnell losgeworfen und auf 10 m mit 45 m Kette in etwas größeren Abstand zur steilen Felsenküste geankert. Von hier aus kann man wunderbar nach Puerto Mogán mit dem Dinghi fahren. Ein wirklich schöner Hafen, auch touristisch wie die ganze Küste, aber dafür mit hübscher Architektur. Es gibt nette Restaurants und kleine Supermäkrte. Der kleine Supermercado hat keine frischen Lebensmittel, wir empfehlen den Spar ein paar Meter weiter.
Marina Puerto Rico: Manchmal brauchen wir einen Hafenliegenplatz, um neu zu Verproviantieren, Crew an Bord zu nehmen, zu waschen oder ein Auto zu mieten. Der Ort Puerto Rico ist sehr touristisch mit vollem Strand, großen Apartmentblocks, Shopping Malls und man kann prima im großen Spar mit Tiefgarage nach Herzenslust Leckeres und Frisches einkaufen. Unser bezahlbares Auto haben wir bei Avant Rent a Car gemietet (3 Tage 130€), Reservierung erforderlich unter avantrentacarreservas@gmail.com
Der Hafen ist recht eng und voll, wir bekamen aber problemlos einen Platz im August (über navily gebucht), die Hafenmeister im Tower links an der Hafeneinfahrt sind sehr nett und helfen gerne weiter. Man legt hinter der Tankstelle am langen Rezeptionssteg an, meldet sich an und bekommt einen Liegeplatz – in unserem Fall natürlich zwei – zugewiesen. Es gibt Strom und Wasser am Steg, leider leckt die Trinkwasser Leitung und ist deshalb immer abgestellt. Also aufdrehen, schnell Wasser volltanken und dann wieder absperren. Es gibt einen kleinen Waschsalon bei den Duschen, 5 € für eine riesige Waschmaschine oder Trockner. https://www.puertoricosa.com/en/puerto.html
Von hier aus haben wir die Insel erkundet: Die Hauptstadt Las Palmas, die Dünen von Las Maspalomas, die fast 2000 m hohen Berge mit den Azulejos de Veneguera und dem Pico de las Nieves.
Attacke der “Gebirgsmarine”: Österreicher auf einem Angel-Charterboot fischen unseren Anker
Teneriffa
Die größte und vielfältigste Insel der Kanaren, auf der wir auch überwintert haben, falls man das so nennen kann ohne Frost. Mit unserem Motorrad haben wir die ganze Insel ausgiebig erkundet, von den Stränden im Süden und Westen der Insel über den waldigen Norden, die atemberaubende Gebirgslandschaft des Teide (3718 m) und der umgebenden Caldera (2600m) und die vor allem zur Karnevalszeit quirlige Hauptstadt Santa Cruz.
Dafür musste aber erstmal das Motorrad vom Boot gekrant werden, wir die Insel fast ganz umrunden, um alle Marinas, Sporthäfen, Fischerhäfen und Puertos Canarios aus zu checken. Meist sind die Häfen zu klein für Katamarane und die Kräne waren alle kaputt oder nur mit dreiwöchiger Voranmeldung zu buchen. Erfolgreich waren wir erst im ruhigen Puerto Garachico, da haben wir uns problemlos per Email angemeldet, und freundliche Fischer und Hafenmeister haben uns das Motorrad vom Boot gekrant.
Puerto Garachico: Im Norden der Insel gelegen, nagelneu, teuer da nach Tagessatz (55€) abgerechnet wird – auch wenn man länger liegt, mit nettem Hafenmeister, großem Parkplatz und wenig Gastliegeplätzen. Man bekommt aber immer einen Platz, da der Hafen abgelegen liegt und knifflig mit einer beherzten Rechtskurve auf der Höhe der Brandung anzufahren ist. Man ist durch eine riesige Mauer vor den im Norden hoch auflaufenden Atlantikwellen und Stürmen geschützt. Trotzdem ist noch reichlich Bewegung im Hafen, also gut fendern und doppelt Leinen mit Ruckfendern setzen.
Auch hier vorher anmelden: https://puertoscanarios.es/en/project/puerto-de-garachico-en/
Der sehr schöne, historische Ort Garachico war bis zum Vulkanausbruch 1706 der wichtigste Hafen auf Teneriffa. Der jetzige Hafen wurde erst 2012 errichtet. Ein Besuch von Garachico lohnt sich auf jeden Fall, wir haben mehrere Wochen hier verbracht.
Marina Amarilla San Miguel: Im Süden der Insel gelegen, gut im Schuss mit einer Werft und für längeres Liegen auch bezahlbar (Tagespreis 47€, Wochen- und Monatspreise ca 25€/Tag). Hier liegt wirklich ruhig und geschützt auch bei Sturm. Schwimmstile mit Mooringleinen wie so oft in Spanien. https://www.amarillamarina.com/
In der Marina gibt es eine Tankstelle, gutes Wasser, Gute Duschen mit Lavanderia (jetzt auch mit Kreditkarte), die nette Tauchschule GooDiving https://www.goodiving.com/diving-packages/exclusive-dives/
Und natürlich das gelbe Tauchboot 😉
Die Marina gehört zum großen Golfplatz, der schönes Palmen-Grün fürs Auge bietet und schicke Architektur. In der Nähe der Marina gibt es leckere Restaurants an der Promenade im Osten und einen kleinen Coviran Supermarkt für das Nötigste. Der ist immer voll, daher ist es schlau antizyklisch am frühen Morgen zu kommen (da ist es auch nicht so heiß).
Wenn man es 7 km den Berg hoch schafft (Mit Bus, Taxi oder Auto, alles andere ist lebensgefährlich auf der steilen engen Straße durch die Wüste) kommt man nach Las Chafiras an der Autobahn TF1. In diesem Gewerbegebiet gibt es alles, was der Mensch braucht und nicht braucht: Supermärkte, sonntäglicher Farmermarkt Mercado Agricultor, Baumarkt Las Chafiras (https://chafiras.com/content/11-tiendas), Möbelgeschäfte, Elektrofachmärkten, Autowerkstätten und Schiffszubehör, Metallbauer, Kleidung, Chinesischer Markt, Schreib und Haushaltswaren etc.
Ankerplätze auf Teneriffa:
Montaña Roja Playa Tejita: Gut geschützt bei Nordostwinden in der Nähe des Flughafens auf sandigem Grund mit 8m Tiefe und 35 m Kette. Ab und zu kommt ein Tanker vorbei und legt sich an die großen gelben Bojen, dann werden die Kerosinvorräte auf dem Flughafen mit einem riesigen Schlauchstutzen aufgefüllt. Daher sollte man sich von den gelben Tonnen gut freihalten.
An der Südküste gibt es auch noch einige gute Ankerplätze, vor allem in der Nähe der Marinas Amarilla und Las Galletas, wir haben dort oft Ankerlieger gesehen aber nicht selbst ausprobiert.
Ankerplatz Los Cristianos:
Südlich des Fährhafens vor dem Playa Punte der Puerto kann man auch einigermaßen ankern. (Auf 8m dunklem Sand mit 35 m Kette). Allerdings bildet sich eine unberechenbare Winddüse bis 35 kn zwischen den beiden Vulkan Kegeln an Land, wir haben uns permanent gedreht und haben die ganze nachts abwechseln Anker Wache gehalten.
Ankerplatz Punta Tena bei Los Gigantes (Punta de La Cueva Grande): Da wir keinen Hafen oder Ankerplatz auf unserem Weg nach Garachico finden konnten, wagten wir uns an die beeindruckenden Basalt-Steilwände des Tena Gebirges, die 600m hoch senkrecht ins Meer abfallen. Direkt an der Punta Tena fegte des Nordost über den flachen Rücken, der Ankerplatz dort war zu unruhig und ungeschützt, daher verzogen wir uns in die geschützter Ecke südlich davon. Auf 16m Tiefe ließen wir 48 m Kette auf gemischten Grund (Fels/Sand) bei gutem Halt und haben ein ruhige Nacht in absolut fantastischer Kulisse mit Blick auf La Gomera vor uns und die Felsen hinter uns verbracht.
La Gomera
Puerto San Sebastian de La Gomera: Im Osten der Insel gelegen und gut geschützt hinter dem Fährhafen. ACHTUNG beim EInlaufen muss man entlang der Badebojen an Backbord fahren um den Fähren nicht ins Gehege zu kommen. Auf jeden Fall frühzeitig buchen und die ARC-Zeit und die Ruderregatta vermeiden.
Anmeldeinfos: https://marinalagomera.es/en/home/
In der Nähe gibt es gute Supermärkte, wenn man sich für die Atlantikreise von dort aus vorbereiten will, so wie auch Kolumbus. Obwohl, hat der bei Coviran eingekauft?!
Puerto Playa Santiago: Im Süden der Insel gelegen findet man hier einen Landzugang mit dem Dingi. Zu klein für Katamarane, aber die Inselschnellfähre Benchi Express hält dort. Es gibt einen kleinen Spar zum Verprovientieren, aber man kann auch einfach noch 4
Ankerplatz Playa Santiago: Im Süden der Insel östlich vom Puerto gibt es offene Gelegenheiten zum Ankern im kiesigen Grund. Viel Schwell vom Meer, da ungeschützt, aber für eine Durchgangsnacht ausreichend. Die Fahrt an der steilen Felsküste nach Westen ist atemberaubend schön!
Ankerplatz Valle Gran Rey: Hier gibt es zwar auch einen Hafen, aber nicht für uns mit dem Katamaran. Man könnte an der grauenvollen hohen Betonmauer anlegen mit vielen Fenderbrettern, aber die Schiffe werden dort zermahlen. Besser ist es vor der Finca in der Bucht zu ankern, dort hält der Anker super und man ist windgeschützt, allerdings gibt es Schwell vom Meer und natürlich von den Fähren 4x am Tag. Wir sind mit dem Dingi zur Cofradia gefahren, dort gibt es eine Treppe. Nett gefragt hat die Hafenmeisterin auf unser Dingi aufgepasst, als wir mit dem Rad eine Tour durchs Valle Gran Rey gemacht haben oder zum Einkaufen gefahren sind.
Lecker Spanisch-kanarisch essen kann man in der Cofradia de Pescadores Nuestra Señora der Carmen direkt am Kai mit Blick aufs eigene Dingi, das manchmal von den Kindern die die Fische im Hafen mit Brot füttern voll gekrümelt wird 😉
Ankerplatz Playa Hermigua: Im Nordosten der Insel gelegen im Falle eines seltenen Südweststurms kann man hier Schutz suchen. Super Ankergrund auf breitem flachen Sand, die wilde hohe Brandung am Strand verhindert das Anlanden mit dem Dingi. Wir haben Trainings in der Bucht gefahren und uns an der schönen Landschaft der Lorbeerwälder im Tal von La Hermigua erfreut sowie den Blick auf den Teide im Osten. Gut zu erreichen (1/2 Tagestörn) von Garachico, der Westküste Teneriffas oder San Sebastian del La Gomera. In der Meerenge zwischen Gomera und Teneriffa trifft man immer Wale oder Delfine, oder sogar beiden 😉
El Hierro
Absolut einen Törn wert ist die abgelegenste, einsamste und sehr vielseitige Insel der Kanaren. Da sie schwierig zur erreichen ist und es dort auch wenig Strände und Tourismus gibt, sind dort auch wenigen Menschen, die Orte eher natürlich und bescheiden. Dort gibt es viel Wasser und im Hochland, das irgendwie irisch wirkt mit seinen Steinmauern und Blumenwiesen (!!!), findet man auch tatsächlich Kühe und Pferde, irre. Auch hier hat Manrique seine Spuren hinterlassen, wir waren im Mirador del Peña mit Flugzeugblick über den El Golfo (Ananas- und Bananenplantagen an wilder Felsküste!) im Westen 1000m tiefer, sehr beeindruckende Location. In den Bergwäldern kann man gut wandern und im Süden in La Restinga finden fortgeschrittene Taucher die besten Tauchplätze auf den Kanaren. Uns stand buchstäblich der Mund offen am El Bajón, einem erloschenen steilen Unterwasser-Vulkankegel, der ins Nicht abfällt und den viele sehr große Fische und Schwärme umschwimmen.
In El HIerro kann man NICHT Ankern, die Küste ist zu wild zu steil zu windig zu felsig, und im Süden (Mar del Calma) ist ein riesiges Naturschutzgebiet in dem sich pelagische Fische, Haie, Delfine und Wale zur Paarungszeit im Herbst treffen. Also geht man in einen Hafen aus dem man unbeschadet wieder weg kommt (Nicht nach La Restinga segeln) und geht in einen der besten und günstigsten Häfen der Kanaren:
Marina Puerto La Estaca: https://www.puertosdetenerife.org/marinas/marina-el-hierro/
An der langen Außenmole legen auch die Fähren von Teneriffa, Kreuzfahrer oder schöne, große Traditionssegler an und die geschützte, leere Marina im Innenhafen ist top in Schuß mit dem besten Wasser aus der Wasseraufbereitung neben dem Hafen, toll! Man bekommt immer einen Platz, da die Marina nicht so frequentiert ist, bis auf die üblichen regulären Chartersegler.
Im Hafengebäude mit dem Fährbüro ist neben der Hafenmeisterei auch die Autovermietung Cicar (https://www.cicar.com/ES/action/officeView/puerto-cruceros-el-hierro) untergebracht, die nur nach vorheriger Reservierung geöffnet hat. Wir haben für 7 Tage ein neues Auto für 300 € gemietet, haben damit die Insel erkundet (Vergesst Fahrrad-Fahren, zu steil!), sind Tauchen gefahren und waren lecker essen und groß einkaufen in Vila de Valverde oben am Berg. Wir waren ein paar Tage von einem steifen Nordost-Wind eingeweht, haben uns trotzdem gut amüsiert. Der Wind drehte dann auf Nord, was uns dann den Rück-Törn nach Teneriffa ermöglichte.